Cybermarkt:
Großes Potenzial und voll im Aufschwung!

Cyberkriminalität ist nicht nur medial immer stärker präsent. Auch die ganz normalen Bürger bekommen sie zunehmend zu spüren. Laut Digitalverband Bitkom war bereits etwa jeder zweite Deutsche von Cyberkriminalität betroffen. Von diesen Fällen wiederum ging rund die Hälfte mit finanziellen Schäden einher.  

Die Methoden der digitalen Angreifer werden stetig ausgefeilter, im Hase-und-Igel-Rennen mit den Ermittlungsbehörden und den IT-Sicherheitsexperten sind sie regelmäßig eine Nasenlänge voraus. Neben zahllosen professionellen Cyberkriminellen gibt es eine Vielzahl von Mit- und Gelegenheitstätern, die sich im sogenannten Darknet zusammenfinden. Auf diesem Untergrund-Marktplatz findet man von Schadprogrammen bis hin zu gestohlenen Identitäts- und Kreditkartendaten alles, was man für Cyberbetrug braucht.  

Wende bei der Abschlussbereitschaft? 

Diese Fakten sind den meisten Bundesbürgern bekannt. Dennoch herrscht beim Thema Cyberversicherung eine erstaunliche Zurückhaltung. Wie Bitkom ebenfalls mitteilt, schließt mehr als jeder zweite Deutsche den Abschluss einer Cyberpolice aus. Das zeigt sich auch auf dem Cybermarkt, der das von vielen Branchenbeobachtern erwartete Wachstum bisher noch nicht erreicht hat. 

Das renommierte Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG geht jedoch davon aus, dass die Kurven bald steil nach oben zeigen: Für das Jahr 2036 prognostizieren die KPMG-Analysten ein jährliches Prämienvolumen von 26 Milliarden Euro in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zum Vergleich: 2016 lag das Aufkommen bei rund 100 Millionen Euro. Auch in einem pessimistischen Szenario würde sich diese Summe bis 2016 auf etwa zwölf Milliarden Euro vervielfachen.  

Größtes Wachstum bei Kleingewerbe und Privatleuten 

Die beeindruckenden Schätzungen von KPMG beziehen den gewerblichen Cyberschutz ein. Und doch: Das Wachstum des Cybermarktes soll vor allem von kleineren Unternehmen und Privathaushalten getrieben werden. Deren Marktanteil liegt derzeit bei kaum über 5 Prozent, während die Industrie 75 und das Großgewerbe 20 Prozent des Prämienvolumens beisteuern. Dafür, dass sich das Potenzial des Privatkunden- und Kleingewerbe-Segments noch entfalten wird, spricht auch der Blick über den Großen Teich: In den USA sorgen private Cyberpolicen für einen großen Teil des Wachstums auf dem Cybermarkt.  

Die KPMG-Studienautoren gehen davon aus, dass das Gefahrenbewusstsein aufgrund der prominenten wie auch der alltäglichen Cyberschadensfälle nachhaltig wachsen wird. Ebenso wie das Angebot an guten privaten Cyberschutztarifen, deren Zahl bisher noch überschaubar ist. Auf der Basis dieser Faktoren sieht KPMG die Cyberversicherung als kommenden Spitzenreiter in der Schaden-/Unfallsparte. Die Kfz-Versicherung wird vom Thron gestoßen.