Cyberpolicen: Die wichtigsten Leistungspunkte

Für Cyberpolicen gibt es keinen Marktstandard, die Leistungspakete unterscheiden sich zum Teil deutlich. Diese Kriterien sollten bei der Wahl einer Cyberpolice angelegt werden.

Eigenständige Police oder Zusatzbaustein?

Viele Versicherer bieten Cyber-Bausteine als Extra in verschiedenartigen Policen an. Solche Lösungen sind in der Regel qualitativ minderwertig gegenüber eigenständigen Cyberpolicen. Denn eine Einzeldeckung umfasst in aller Regel mehr der erforderlichen Leistungspunkte.

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Warte- und Nachhaftungsfristen

Relativ große Unterschiede gibt es bei den am Markt erhältlichen Tarifen in puncto Wartezeit und Nachhaftung. Klar ist, dass die Wartefrist bis zum vollständigen Schutz möglichst kurz sein sollte. Experten empfehlen, sich nicht auf Verträge mit mehr als 180 Tagen Wartezeit einzulassen. Umgekehrt sollte die Nachhaftung im Sinne des Unternehmens möglichst lang sein; hier gilt eine Frist von einem Jahr standardmäßig als Minimum.

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Eigenschäden

Für Unternehmen kann es richtig ins Geld gehen, wenn der eigene Betrieb aufgrund eines Cybervorfalls ins Stocken gerät. Wenn zum Beispiel betriebswichtige Daten wiederhergestellt oder externe IT-Spezialisten angeheuert werden müssen, um das System wieder ans Laufen zu bringen, sind fünfstellige Regionen schnell erreicht. Hinzu kommt der Produktionsausfall und oftmals auch ein handfester Reputationsschaden, der sich in einer Auftragsdelle bemerkbar macht. Eigenschäden gehören daher zur Standarddeckung in Cyberpolicen.

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Drittschäden

Eine gute Cyberpolice sollte auch Drittschäden einschließen. Die möglichen Anlässe, in Regress genommen zu werden, sind vielfältig: Persönlichkeitsrechtsverletzungen, Weiterverbreitung von Schadsoftware, mangelhafter Schutz anvertrauter Daten mit der Folge eines Datendiebstahls (Bußgeld plus Schadensersatz!) oder Verstöße gegen Geheimhaltungspflichten.

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Assistance

Keine gute Cyberpolice kommt heute noch ohne mehr oder weniger umfangreiche Assistance-Leistungen aus. Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen, denn die Unterschiede können beträchtlich sein. Das Servicepaket schließt häufig Präventionsmaßnahmen wie IT-Sicherheitsschulungen für alle Mitarbeiter und Beratung bei der IT-Sicherheit im Unternehmen ein. Im Schadensfall wird oft eine Rund-um-die-Uhr-Hotline für das Krisenmanagement angeboten, bisweilen auch ein Vor-Ort-Einsatz von Cybersicherheits-Experten. Zudem können PR-Maßnahmen zur Reputationsverbesserung nach einem Schaden inkludiert sein. Hier spielen die individuellen Prioritäten des Unternehmens die ausschlaggebende Rolle.

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