COnline-Banking:
Wie sicher ist es wirklich?

Bankgeschäfte über das Internet gehören zum Alltag der Deutschen. Das Online-Banking ist zwar zweifelsfrei bequem, birgt jedoch auch Cyberrisiken.

Online-Banking überzeugt mittlerweile die Mehrheit der Deutschen, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Damit setzt sich der Siegeszug dieser Technologie fort, wenn auch nicht gerade in atemberaubendem Tempo. Der Anteil der Online-Banking-Nutzer stieg in 10 Jahren von 43 auf 53 Prozent.   

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland mit dieser Nutzungsquote im Mittelfeld. Manche Länder im Südosten (Bulgarien, Rumänien) kommen auf eine Durchdringung von gerade einmal 4 bzw. 5 Prozent. Dagegen stehen die Deutschen als Digital-Nerds da. Das relativiert sich allerdings, wenn man nach Skandinavien blickt: In Dänemark mit 88 und Finnland mit 86 Prozent nutzen wesentlich mehr Menschen, in Relation zur Gesamtbevölkerung, die Vorzüge des Online-Bankings.  

Auf eine derart hohe Quote kommt hierzulande noch nicht einmal die digitalaffine Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen, von denen 74 Prozent Bankgeschäfte online erledigen. Bei den 65- bis 74-Jährigen sinkt die Durchdringung des Online-Bankings dann auf nur noch 28 Prozent. Neben dem Alter haben auch andere Faktoren Einfluss auf die Banking-Präferenz: je höher das Einkommen und der Bildungsgrad, desto wahrscheinlicher ist die Nutzung von Online-Banking. 

Bitkom meldet 70 Prozent Online-Banking-Nutzer 

Auf deutlich abweichende Zahlen als das Statistische Bundesamt kommt der Branchenverband Bitkom auf Basis einer Umfrage unter rund 1.000 Bürgern, von denen 814 online sind. Dabei gaben rund 70 Prozent an, Online-Banking zu betreiben. Von diesen Nutzern tätigen 96 Prozent Überweisungen online. Ein Viertel der Umfrageteilnehmer kann sich vorstellen, auch Kredite per Online-Banking abzuschließen, 7 Prozent haben es bereits getan.  

Die Vielfalt der Banking-Dienstleistungen, die man online in Anspruch nehmen kann, wächst kontinuierlich. Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz verweist auf zahlreiche FinTech-Start-ups, die mit neuen Ideen und Technologien den Markt aufmischen. „Ihre innovativen Angebote werden unseren Umgang mit Geld grundlegend verändern“, prophezeit Dietz.   

Doch wo sensible Geschäfte massenhaft online abgewickelt werden, ist auch die Verlockung für Cyberkriminelle groß. Dementsprechend haben sich zahlreiche Hacker auf den Betrug von Online-Banking-Kunden spezialisiert. Das betrugsanfällige TAN- bzw. iTAN-Verfahren wird zwar kaum noch verwendet, da die meisten Banken auf ein Zwei-Geräte-System umgestellt haben (mTAN, ChipTAN). Perfekte Sicherheit garantieren jedoch auch solche Technologien nicht. Das mTAN-Verfahren beispielsweise wurde bereits mehrfach von Hackern geknackt. Beim Online-Banking sollte daher – wie bei allen Online-Geschäften – stets eine gesunde Vorsicht mit im Spiel sein.