Cybergeschäft
wird immer wichtiger für Makler

Jeder fünfte Makler verkauft mittlerweile Cyberversicherungen – mittelfristig könnte die Kfz-Versicherung als wichtigste Sparte abgelöst werden.

Je nach Schreibweise und Formulierung („Cyberversicherung“, „Cyber Versicherung“, „Cyberpolice“ usw.) erhält man in Internet-Suchmaschinen mehrere Millionen Treffer, wenn man nach Versicherungsschutz für Cyberrisiken sucht. Darin spiegelt sich die Bedeutung von Cyberschutz in der heutigen Zeit wider. Die Gefahr aus dem Netz hat das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit endlich erreicht.

Damit sind auch Versicherungsmakler gefragt, die sich auf dem Cybermarkt auskennen. Bisher bildet der zwar noch eine Nische in der Versicherungswelt, doch in absehbarer Zeit soll er die Kfz-Sparte ein- oder sogar überholen. Das Analyseunternehmen MRTK schätzt das mittelfristige Beitragspotenzial auf bis zu 26 Milliarden in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz).

 

Meist unter 5 Prozent am Umsatz

Der Großteil der bisher im Cybergeschäft tätigen Makler, nämlich 86 Prozent, erwirtschaftet damit weniger als 5 Prozent des jeweiligen Gesamtumsatzes. Das ergab eine MRTK-Umfrage. Ihr zufolge dominieren auf Nachfrageseite Unternehmen das Cybergeschäft, Privathaushalte üben sich noch in Zurückhaltung. Ein gutes Drittel der befragten Cybermakler hat Einzelprodukte im Portfolio, die restlichen vermitteln den Schutz als Zusatzbaustein anderer Policen.

An eine zukünftige Steigerung der Absatzzahlen und Prämienvolumen im Cybergeschäft glauben rund zwei Drittel der Makler. In etwa jeder dritte liebäugelt heute mit der Sparte oder ist bereits darin aktiv.

 

Erschwernis: keine Historie

In der Versicherungskalkulation ist es üblich, auf Vergangenheitswerte zurückzugreifen, um Schadenswahrscheinlichkeiten bestimmen zu können. Das Cybergeschäft jedoch ist zu jung, um eine derartige verlässliche Datenbasis liefern zu können. Das erschwert auch die Risikoerhebung, die die Makler federführend bei ihren Kunden vornehmen.

Die Versicherungen betreten ebenfalls in weiten Teilen Neuland, wenn sie eine Cyberpolice herausbringen. Dementsprechend sind die Materialien und das Know-how für die Vertriebsunterstützung noch ausbaufähig.

Doch der Glaube an das Cybergeschäft ist da, die Kundennachfrage wächst. In Zukunft dürfte die Cyberpolice zu den Standardversicherungen gehören.